Autor: Lukasz Holfeld
Lesedauer: ca. 4 Minuten
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Der Adventskranz: Von seiner Entstehung bis zu seiner Bedeutung im Advent
Es ist schon der zweite Adventssonntag, und wir können die zweite Kerze der Adventskränze anzünden. Das Licht wird mehr. Vielleicht hat sich beim Anzünden schon einmal jemand gefragt: Woher kommt der Adventskranz, der heute fast selbstverständlich zur Adventszeit gehört?
Eigentlich ist der Adventskranz noch nicht sehr alt. Er wurde 1839 von Johann Hinrich Wichern, einem protestantischen Theologen, erfunden. Wichern betreute im „Rauhen Haus“ in Hamburg sozial benachteiligte Kinder, die, wie Kinder oft sind, ungeduldig auf Weihnachten warteten. Um ihnen die Zeit des Advents zu verdeutlichen, entwickelte er einen hölzernen Kranz mit 24 Kerzen: 20 kleine Kerzen für die Wochentage und 4 größere für die Adventssonntage. Ursprünglich war der Kranz nur als pädagogisches Mittel gedacht, doch später fand der Adventskranz Eingang in andere christliche Traditionen. In der katholischen Kirche etablierte sich die heutige Form mit vier Kerzen erst 1925 in Köln.
Seitdem ist der Adventskranz reich an Symbolik versehen, die weit über seinen ursprünglichen Zweck hinausgeht. Seine Kreisform steht für die Ewigkeit und die Unendlichkeit Gottes. Das immergrüne Tannengrün symbolisiert das Leben, das auch im Winter Bestand hat – ein Sinnbild für Christus, der das ewige Leben schenkt. Die Kerzen repräsentieren das zunehmende Licht, das mit der Geburt Christi in die Welt kommt.
Eine besondere theologische Tiefe erhält der Adventskranz durch die liturgischen Farben. Drei Kerzen sind violett, die Farbe der Buße und Erwartung. Die dritte Kerze, oft rosa, symbolisiert die Freude über die nahe Ankunft Christi. Jede Adventskerze hat zudem eine eigene Bedeutung: Hoffnung, Frieden, Freude und Liebe.
Am ersten Adventssonntag haben wir die Kerze der Hoffnung angezündet. Sie erinnert uns daran, dass in der Dunkelheit ein Licht aufscheint, ein Zeichen für die Verheißung Gottes. Hoffnung trägt uns, wenn wir noch nicht sehen, was kommen wird – ähnlich wie die Propheten des Alten Testaments, die das Kommen des Messias ankündigten, ohne ihn selbst zu erleben.
Die zweite Kerze, die uns ab heute zusätzlich Licht schenkt, steht für den Frieden. Sie lädt uns ein, in der hektischen Vorweihnachtszeit innerlich zur Ruhe zu kommen. Dieser Frieden ist nicht nur eine Abwesenheit von Konflikten, sondern ein tiefes Vertrauen, dass Gott alles in seiner Hand hält.
Am dritten Advent, dem Gaudete-Sonntag, wird die Kerze der Freude entzündet. Ihre rosa Farbe sticht hervor und zeigt uns: Die Ankunft des Herrn ist nahe. Wir sollen uns freuen und das nicht oberflächlich, sondern unsere Freude soll ein Ausdruck des inneren Jubels über die Gegenwart Gottes sein.
Die vierte Kerze schließlich symbolisiert die Liebe. Kurz vor Weihnachten erinnert sie uns daran, dass Gott selbst aus Liebe zu uns Mensch wurde. Es ist die Liebe, die sich im Kind von Bethlehem zeigt, in seiner Demut und seinem Mitgefühl für die Welt.
So führt uns der Adventskranz durch die Zeit des Wartens hin zur Geburt Christi, indem er uns das Licht der Hoffnung, den Frieden, die Freude und die Liebe neu vor Augen stellt. Mit jeder entzündeten Kerze wird unser Inneres heller, unsere Herzen offener für die Botschaft von Weihnachten: Gott wird Mensch, um uns sein Licht zu schenken.
Übrigens: Falls Sie keinen Adventskalender haben oder auf der Suche nach geistlichen Impulsen für den Advent sind, laden wir Sie herzlich ein, unseren YouTube Priesterausbildungshilfe-Videoadventskalender zu öffnen. Dort finden Sie täglich inspirierende Impulse durch Mitwirkende der päpstlichen Universität Santa Croce, die Sie auf Ihrem Weg durch die Adventszeit begleiten. Klicken Sie einfach auf den folgenden Link:
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