Das verborgene Kommen – Gottes Offenbarung in der Stille

Dezember 22, 2024

Es ist der vierte Advent. Die Zeit des Wartens, der Erwartung und der inneren Vorbereitung erreicht ihren Höhepunkt. Doch haben wir diesen Advent in Stille und Einkehr gelebt, oder hat der Lärm unserer Umgebung uns davon abgelenkt, das Wesentliche zu erkennen? Die Heilige Schrift zeigt, dass Gott gerade in der Stille auf uns zukommt – verborgen und doch in unendlicher Nähe.

Die Bibel ist voller Geschichten, die zeigen, wie Gott in der Stille wirkt. Eine prägnante Geschichte ist die Begegnung des Propheten Elija mit Gott auf dem Berg Horeb (1 Kön 19,11-13). Elija suchte Gott in Naturgewalten wie Sturm, Erdbeben und Feuer, doch der Herr offenbarte sich nicht in diesen Naturereignissen. Erst im „sanften, leisen Säuseln“, im Hauch des Windes, spürte Elija die Gegenwart Gottes – leise und doch überwältigend.

Ein weiteres Beispiel ist die Geschichte des Propheten Mose, der Gott in der Stille der Wüste begegnet. Am brennenden Dornbusch (Ex 3,1-6) hört Mose die Stimme Gottes. Der Dornbusch brannte, wurde jedoch nicht verzehrt – ein stilles, aber kraftvolles Zeichen der göttlichen Präsenz mitten 1. Abseits vom Trubel und Lärm wurde Mose auf seinen göttlichen Auftrag vorbereitet.

Der Advent selbst verweist auf die Stille: Maria, die Gottes Wort im Verkündigungsmoment still in ihrem Herzen bewahrt (Lk 2,19). Josef, der Gottes Plan im Traum erkennt und in schweigender Treue handelt (Mt 1,20-24). Und schließlich die Geburt Christi in der Nacht von Bethlehem, in einem abgelegenen Stall. Der Messias, der König aller Könige, kam nicht mit Pomp und Prunk in diese Welt. Seine Geburt fand in der Stille einer einfachen Krippe in Bethlehem statt, verborgen vor der Welt. Die Hirten, einfache Männer, die in der Stille der Nacht wachten, wurden zu den ersten Zeugen der Menschwerdung Gottes.

Doch wie können wir Stille inmitten unseres hektischen Alltags finden? Ein erster Schritt ist das Gebet. Sich jeden Tag einige Minuten für ein stilles Gespräch mit Gott zu nehmen, ist nicht schwer. Das Gebet öffnet unser Herz für Gottes Stimme. Auch ein Besuch in der Kirche, besonders zu ruhigen Stunden, hilft die Gegenwart Gottes zu spüren. Zusätzlich ist die Schaffung von Momenten und Räumen ohne äußere Ablenkung nötig – etwa durch das Abschalten von elektronischen Geräten oder ein Spaziergang in der Natur –, um Raum für Besinnung zu ermöglichen, die uns in die göttliche Stille führt.

Gott lädt uns alle ein, die Stille zu suchen – besonders im Advent, aber auch in jedem Moment unseres Lebens. Denn in der Stille spricht Gott zu uns, heilt unsere Herzen und schenkt uns seinen Frieden.

Falls Sie noch nach einem Moment der Besinnung suchen: Die Adventsimpulse aus unserem YouTube-Adventskalender laden dazu ein, innezuhalten und sich von kurzen geistlichen Gedanken unserer Mitwirkenden der Universität Santa Croce inspirieren zu lassen. Die Impulse helfen Ihnen, Gottes Nähe im Alltag zu erfahren. Einfach den folgenden Link klicken:

Zum vierten Advent wünscht die Priesterausbildungshilfe e. V. Ihnen von Herzen eine gesegnete und friedvolle Zeit, die geprägt ist von innerer Ruhe und der Vorfreude auf die Geburt Christi. Möge der kommende Weihnachtsfesttag Ihr Herz mit Licht und Hoffnung erfüllen.

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