Autor: Lukasz Holfeld
Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Der heilige Thomas von Aquin – Schutzpatron der Theologie

Theologie ist nicht einfach irgendeine Wissenschaft oder ein Studium. Wer sich ihr widmet, will nicht nur verstehen, sondern ist auf der Suche – nach Wahrheit, nach Verstehen, nach Gott selbst. Und kaum ein Name ist so eng mit dieser Suche verbunden wie der des heiligen Thomas von Aquin.
Wahrheit als Ziel
Thomas von Aquin war nicht nur ein Gelehrter, er war ein Suchender. Für ihn war Theologie mehr als eine intellektuelle Übung – sie war der Weg zur Wahrheit selbst. Doch diese Wahrheit ist nicht nur eine Idee, nicht nur ein Konzept. Sie ist eine Person: Jesus Christus.
„Die Wahrheit wird euch befreien.“ (Joh 8,32)
Das war die Überzeugung des heiligen Thomas. Er erkannte, dass der menschliche Verstand ein Geschenk Gottes ist – ein Werkzeug, um die Schöpfung zu verstehen, um den Glauben tiefer zu durchdringen, um Gott näherzukommen. Aber er wusste auch: Der Verstand allein reicht nicht. Der Mensch kann viel wissen und doch nichts begreifen, wenn ihm die Demut fehlt, sich von Gott erleuchten zu lassen.
Glaube und Vernunft – Kein Widerspruch
„Glaube und Vernunft sind wie zwei Flügel, mit denen sich der menschliche Geist zur Wahrheit erhebt.“ Diese Worte von Johannes Paul II. fassen das Denken des heiligen Thomas treffend zusammen. Er sah keinen Gegensatz zwischen Glauben und Wissen. Im Gegenteil: Wahres Wissen führt nicht von Gott weg, sondern zu ihm hin. Deshalb beschäftigte er sich nicht nur mit der Theologie, sondern auch mit Philosophie, Logik und Naturwissenschaft. Er wollte verstehen, wie die Welt geordnet ist, weil er wusste: Alles Geschaffene trägt die Spuren seines Schöpfers.
Sein berühmter Satz „Gratia supponit naturam et perficit eam“ (Gnade setzt die Natur voraus und vollendet sie) zeigt genau dieses Denken. Der Mensch ist zur Wahrheit fähig – aber er braucht die Gnade, um sie ganz zu erfassen.

Theologie als Dienst an Gott
Theologie ist kein Selbstzweck. Sie ist ein Dienst. Ein Dienst an der Kirche, ein Dienst an der Wahrheit, ein Dienst an Gott. Wissen bedeutet Verantwortung. Wer Theologie betreibt, soll nicht nur klüger, sondern heiliger werden. Deshalb war Thomas auch ein Mann des Gebets. Seine größten Werke schrieb er oft nach langen Stunden der Anbetung. Denn Theologie ohne Gebet ist leeres Reden. Wahre Erkenntnis wächst dort, wo der Verstand sich Gott unterordnet.
Die Feier der Fakultät
Die Theologische Fakultät feiert ihren Schutzpatron, den heiligen Thomas von Aquin, mit einer Jubiläumswallfahrt zur Heiligen Pforte des Petersdoms. Nach der Eucharistiefeier führt der Weg zum Aventin, wo das Kloster der Sankt Sabina besucht wird – ein Ort, an dem Thomas von Aquin selbst lebte. Dort, wo er betete und lehrte, wird seine Theologie lebendig. Eine Reflexion von Don Fabio Rosini über die Hoffnung, das Leitmotiv des Jubiläums, begleitet diesen Tag.
Eine Feier also, die mehr ist als ein Gedenken. Sie erinnert daran, dass Theologie nicht nur studiert, sondern gelebt werden muss – im Licht der Wahrheit, die Christus selbst ist.
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