Autor: Lukasz Holfeld
Lesedauer: ca. 3 Minuten
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Aschermittwoch – Der Anfang vom Wesentlichen

Ein Kreuz aus Asche auf der Stirn. Die Worte: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und zum Staub zurückkehrst.“ Aschermittwoch ist kein sanfter Beginn der Fastenzeit. Er ist direkt. Er konfrontiert uns mit einer Wahrheit, die niemand gern hört: Wir sind endlich. Unser Leben ist begrenzt. Wir werden sterben.
Doch Aschermittwoch stellt die Frage: Was bleibt, wenn alles vergeht?
Kein Tag für Selbsttäuschung
Die Asche auf der Stirn ist kein Schmuck, keine Auszeichnung. Sie ist ein Zeichen der Vergänglichkeit. Kein Mensch kann sich ihr entziehen, kein Reichtum, keine Macht, kein Plan kann das ändern.
Die Asche stammt von den Palmzweigen des vergangenen Jahres, einst grün, einst ein Zeichen des Jubels am Palmsonntag. Jetzt ist nichts mehr übrig als Staub. So ist es auch mit vielen Dingen im Leben: Was heute groß erscheint, wird morgen vergessen sein. Karriere, Anerkennung, Besitz – all das vergeht, wird zu Staub. Was bleibt, ist nur, was in Gott gegründet ist.
Deshalb ruft die Kirche uns besonders heute zur Umkehr. Nicht aus Angst, nicht aus Druck, sondern weil Gott mehr für uns will als bloße Vergänglichkeit. „Kehrt um und glaubt an das Evangelium.“ (Mk 1,15) Das ist kein vages „Versuch mal, ein besserer Mensch zu sein“. Es ist ein Ruf zur Entscheidung. Ein Aufruf, sich nicht mit Oberflächlichem zufriedenzugeben.

Fasten ist keine Diät
Die Welt um uns herum sucht ständig nach Ablenkung, um die Wirklichkeit des Todes zu verdrängen. Viele leben, als wäre das Morgen garantiert. Spricht man von Verzicht, dann oft mit falschem Fokus. Fasten ist kein Fitnessprogramm, keine Selbstoptimierung, kein moralisches Prestigeprojekt. Es ist eine geistliche Übung und keine Zurschaustellung (Mt 6,17–18). Es zeigt, dass wir nicht von Dingen leben, sondern von Gott.
Und wer wirklich fastet, spürt, was ihm wirklich fehlt und merkt, wie viel man sich oft selbst vormacht. Fasten macht ehrlich. Es nimmt uns die Ablenkungen und zeigt, worauf wir unser Leben bauen. Der Verzicht auf Essen, auf Konsum, auf ständige Ablenkung ist kein Selbstzweck. Er schafft Raum für das, was wirklich zählt. Jesus fastete 40 Tage in der Wüste, nicht um sich zu quälen, sondern um sich ganz auf den Vater auszurichten und „ihm allein dienen“ (Lk 4,8). Wenn wir fasten, treten wir in seine Spur.
Die Umkehr beginnt jetzt
Es gibt immer Gründe, etwas aufzuschieben. Einen besseren Zeitpunkt, einen ruhigeren Moment, weniger Stress. Doch Aschermittwoch sagt uns: Die Zeit zur Umkehr ist jetzt. Wir wissen nicht, wie viele Fastenzeiten uns noch geschenkt sind. Wir wissen nicht, ob wir nächstes Ostern da sein werden. Aber wir wissen, dass Gott uns in diesem jetzigen Moment ruft. Er wartet nicht auf perfekte Menschen, sondern auf Menschen, die sich Ihm zuwenden. Mit Asche gezeichnet, aber mit Hoffnung erfüllt.
Denn für uns steht am Ende der Fastenzeit nicht der Tod, sondern die Auferstehung.
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