Leben ohne Gott – Eine Welt, die Ihn vergisst

Februar 24, 2025

Es beginnt leise. Kein großes Aufbegehren, kein lautes Nein zu Gott. Einfach nur ein allmähliches Vergessen. Ein immer seltener werdendes Gebet, ein Sonntag, an dem die Messe ausfällt, ein Kreuz, das abgelegt wird. Dann kommen die Rechtfertigungen: Man sei beschäftigt, andere Dinge seien wichtiger, und überhaupt – es geht doch auch ohne. Doch es geht nicht ohne!

Eine Welt, die Gott vergisst, verliert mehr als nur die Beziehung zu Ihm. Sie verliert sich selbst. Der Mensch ohne Gott ist wie ein Baum ohne Wurzeln. Er mag noch grün aussehen, aber er ist nicht mehr mit der Quelle verbunden. Und irgendwann verdorrt er.

Die ersten Anzeichen

Was geschieht, wenn Gott aus dem Leben verschwindet? Zunächst scheint sich wenig zu ändern. Die Sonne geht auf, die Dinge laufen weiter. Doch unmerklich verschiebt sich alles. Das, was einst heilig war, wird gewöhnlich. Das, was einst Sünde war, wird Meinungssache. Der Sonntag wird ein Tag, wie jeder andere. Das Gebet wird zur Seltenheit. Und irgendwann ist Gott nicht mehr der Mittelpunkt – sondern eine ferne Erinnerung. Unser Herz wird taub für das Heilige. Die Seele verliert ihren inneren Halt. Die Welt beginnt, sich nur noch um das Hier und Jetzt zu drehen. Und wo Gott fehlt, muss der Mensch selbst die unendliche Lücke füllen: mit Erfolg, mit Ablenkung, mit Besitz, mit Vergnügen. Aber nichts davon reicht. Es bleibt die Leere, die sich nicht stillen lässt. Diese Leere zeigt sich auf vielerlei Weise. Manche übersehen sie, andere spüren sie mit voller Wucht. Sie kann sich als Rastlosigkeit äußern, als ständige Suche nach Sinn, als Gefühl, nie wirklich anzukommen. Auch im zwischenmenschlichen Bereich hat das Folgen. Beziehungen verlieren ihre Tiefe, werden unverbindlicher, zerbrechen schneller. Denn wo Gott fehlt, fehlt auch die Quelle der Liebe, die mehr ist als bloßes Gefühl.

Die Folgen

Eine Gesellschaft ohne Gott beginnt, sich selbst zu vergöttern. Was einst zählte, zählt nicht mehr. Ehe, Familie, Wahrheit – alles wird verhandelbar. Die Werte, die einst das Fundament bildeten, werden ausgetauscht gegen das, was gerade passt. Jeder entscheidet selbst, was gut und böse ist. Und wenn alles relativ ist, wird schließlich alles gleichgültig. Aber es bleibt nicht nur Theorie. Man sieht es in den Augen der Menschen. In der Einsamkeit, die wächst. In der Kälte, die Beziehungen erfasst. In einer Welt, die rastlos ist, aber nicht weiß, wohin. Die Angst vor dem Tod nimmt überhand, weil es kein Danach mehr gibt. Auch moralisch verändert sich die Gesellschaft. Wo kein höheres Gesetz anerkannt wird, bleibt nur das, was Menschen festlegen. Doch Menschen sind schwankend. Heute gilt dies als gut, morgen das Gegenteil. Und wer sich gegen den Zeitgeist stellt oder Gott bekennt, steht schnell allein.

Der Weg zurück

Doch es gibt einen Weg zurück. Gott bleibt nicht dort, wo man Ihn verlassen hat – Er sucht. Er ruft. Und oft ist es gerade die innere Leere, die Menschen wieder zu Ihm führt. Ein Moment, in dem sie spüren, dass all das, was sie gesucht haben, nicht genügt. Der erste Schritt ist einfach: wieder mit Gott reden. Nicht perfekt, nicht lang – aber echt. Sich wieder an Ihn wenden, Ihm Raum geben, Ihn suchen. Und dann entdecken wir: Er war nie weg. Denn eine Welt ohne Gott mag sich von Ihm abwenden. Aber Gott wendet sich nie von ihr ab. Seine Liebe bleibt, Er reicht uns Seine Hand jeden Tag aufs Neue. Es braucht nur den Mut, unsere Hände entgegenzustrecken.

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