“Singen will ich dem HERRN, weil er mir Gutes getan hat!”

Erinnern Sie sich noch an unseren Spendenaufruf im August 2016? Die großzügigen Spenden ermöglichten es Abbé Anicet Gnanvi, seine Studien in Rom erfolgreich abzuschließen. Heute zeigt sich, wie Ihre Unterstützung nicht nur seine Ausbildung, sondern auch seine gesamte Mission in der Kirche nachhaltig gefördert hat. Seine Erfolgsgeschichte ist ein eindrucksvolles Beispiel für die weitreichende Wirkung der Priesterausbildungshilfe, die durch Ihre Spenden ermöglicht wurde.

Frühes Leben und Berufung

„Noch ehe ich dich im Mutterleib formte, habe ich dich ausersehen“ (Jer 1,5).

Abbé Anicet, geboren 1986 in Benin, wuchs in einer bescheidenen Familie auf, die von Glauben und Gemeinschaft geprägt war. Gemeinsam mit drei Geschwistern wuchs er in einem Umfeld auf, das von Glaube und Gemeinschaft geprägt war. Schon als kleiner Junge spürte er einen tiefen inneren Ruf, der ihn dazu führte, im Alter von nur 12 Jahren ins kleine Priesterseminar einzutreten. Diese frühe Entscheidung für das Priesterseminar war der erste Schritt auf einem Weg, der ihn dazu bringen sollte, das Wort Gottes zu verkünden und als Diener der Kirche zu wirken. Schon früh zeigte er eine tiefe Hingabe und einen unerschütterlichen Glauben, der ihn durch die Jahre seiner Ausbildung begleitete.

Ausbildung und frühe Priesterjahre

„Dein Wort ist meinem Fuß eine Leuchte, ein Licht für meine Pfade“ (Ps 119,105).

Nach dem erfolgreichen Abschluss des Abiturs setzte Abbé Anicet sein Studium der Philosophie und Theologie am Großen Seminar Monseigneur Louis Parisot in Tchanvédji, Benin, fort. Die intensive Auseinandersetzung mit theologischen Fragen und die Vertiefung seines Glaubens stärkten seine Überzeugung, dass der Weg des Priestertums sein Lebensweg sei. Er erinnert sich an diese Zeit als eine Phase, in der er seine geistlichen Wurzeln festigte.

Am 27. Juli 2013, im Alter von 27 Jahren, wurde er in der Kathedrale St. Pierre Claver in Lokossa zum Priester geweiht. Dieser Tag markierte den Höhepunkt jahrelanger Vorbereitung und war gleichzeitig der Beginn einer neuen Phase seines Lebens. Als frisch geweihter Priester begann er seinen Dienst als Lehrer am Kleinen Seminar Notre-Dame de Fatima in Parakou, Benin. Hier konnte er seine Leidenschaft für Bildung und seine Liebe zu Gott miteinander verbinden, indem er junge Menschen unterrichtete und sie auf ihrem Glaubensweg begleitete.

Spätere Karriere und Mission

„Gutes zu verstehen und zu erkennen, lehre mich, denn ich glaube deinen Geboten!“ (Ps 119,66).

Zwischen 2015 und 2017 übernahm Abbé Anicet die Aufgabe des Studienleiters am katholischen Gymnasium in Azové, Benin. In dieser Position hatte er die Verantwortung, die geistliche und akademische Entwicklung vieler Schüler zu fördern. Seine Arbeit war von der Überzeugung geprägt, dass Bildung nicht nur ein Mittel zur Wissensvermittlung, sondern auch zur Formung des Charakters und zur Stärkung des Glaubens ist.

Im Jahr 2018 eröffnete sich für Abbé Anicet eine neue Möglichkeit, als sein Bischof ihn mit einem Stipendium der Priesterausbildungshilfe nach Rom schickte. Dort vertiefte er seine Kenntnisse in Church Management und Social and Institutional Communication an der Päpstlichen Universität Santa Croce. Diese Zeit in Rom war für ihn nicht nur akademisch bereichernd, sondern auch spirituell erfüllend. Er verbrachte viele Stunden im Gebet und in der Reflexion, was sein Verständnis der Kirche und seiner Rolle darin weiter vertiefte.

Nach seiner Rückkehr nach Benin im Jahr 2021 wurde er zum Kommunikationsdirektor und Pressesprecher der Bischofskonferenz von Benin ernannt. In dieser Rolle nutzt er seine Fähigkeiten, um die Botschaft des Evangeliums effektiv zu verbreiten und den Glauben an Jesus Christus zu stärken. Seine Arbeit als Pressesprecher ist ein Zeugnis seiner tiefen Überzeugung, dass Kommunikation ein mächtiges Werkzeug ist, um den Glauben zu teilen und zu verbreiten.

Aufenthalt in Bayern

„Singen will ich dem HERRN, weil er mir Gutes getan hat.“ (Ps 13,6).

Im Sommer 2024 durfte Abbé Anicet die besondere Erfahrung machen, als Sommerseelsorger im Pfarrverband Unterneukirchen (Bayern) tätig zu sein. Während seines Aufenthalts in den verschiedenen Pfarreien lernte er viele herzliche Menschen kennen und vertiefte die Gemeinschaft im Glauben. Besonders beeindruckt war er von der Gastfreundschaft und der Möglichkeit, die Kultur und Spiritualität Bayerns kennenzulernen. Der Austausch bereicherte nicht nur ihn persönlich, sondern auch die Menschen, die ihn kennenlernen durften.

Abbé Anicet spricht fließend vier europäische Sprachen (Französisch, Englisch, Deutsch, Italienisch) und fünf beninische Sprachen. Seine musikalische Leidenschaft drückt er oft in Gesängen aus, die für ihn eine besondere Form des Lobpreises darstellen und ihn in seiner geistlichen Verbundenheit stärken.

Rom und weiterführende Studien

„Geht hinaus in die ganze Welt und verkündet das Evangelium der ganzen Schöpfung!“ (Mk 16,15).

Die Jahre in Rom waren für Abbé Anicet von großer Bedeutung. Sie ermöglichten ihm nicht nur eine solide akademische Weiterbildung, sondern boten auch eine einzigartige Gelegenheit, die globale Perspektive der Kirche zu erleben. Diese Erfahrung prägte seine spätere Arbeit in Benin nachhaltig. Er brachte das in Rom Gelernte in seine Aufgaben als Kommunikationsdirektor ein und half dabei, die Kirche in Benin moderner und zugänglicher zu machen. Abbé Anicet erkannte, dass die Verkündigung des Evangeliums heute mehr denn je eine effektive Nutzung der Medien erfordert, um die frohe Botschaft in alle Ecken der Welt zu tragen.

Persönliche Reflexion und geistliche Überzeugungen

Abbé Anicet ist tief im Glauben verwurzelt, und seine Lebensgeschichte ist ein Zeugnis für seine Hingabe und seinen Dienst an Gott. Er zieht Kraft aus den Schriften und findet in ihnen die Weisheit, die ihn in seinem täglichen Leben leitet. Seine tiefe Verbundenheit mit Gott, seine Hingabe zur Bildung und seine unermüdliche Arbeit für die Kirche sind ein lebendiges Zeugnis für die Kraft des Glaubens und die Bedeutung von Dienst und Hingabe. Durch seine Arbeit in Benin und seine Erfahrungen in Rom und Bayern hat er nicht nur das Leben vieler Menschen berührt, sondern auch dazu beigetragen, den Glauben unserer Kirche zu stärken und zu verbreiten. Seine Geschichte ist eine Inspiration für alle, die den Ruf Gottes hören und ihm folgen wollen.

Seine Mission ist noch lange nicht beendet, und er wird weiterhin daran arbeiten, das Licht des Evangeliums in die Herzen der Menschen zu tragen.