Vom Waisen zum Weisen

Helfen Sie Priestern, wie Fr. Siméon, das Wort Gottes in Ruanda zu verkünden!

Seine Kindheit vergleicht Fr. Siméon mit einem gefährlichen Sturm. Er wurde 1984 in Ruanda geboren und wuchs mit einer älteren Schwester und dem jüngeren Bruder bei seinen nicht religiösen Eltern auf. Da seine Schwester die Heilige Messe besuchte, begleiteten ihre Brüder sie. Fr. Siméon sah, wie viel Arbeit der Pfarrer hatte und half sowohl ihm als auch bei der Caritas. Als Neunjähriger beschloss er, Priester zu werden, um die Not der Menschen lindern helfen zu können. Kurz darauf wütete in Ruanda der furchtbare Genozid.

Im selben Jahr starb seine Mutter und nur drei Jahre später der Vater. Er hatte noch einmal geheiratet und war Vater von Zwillingen geworden. Die Stiefmutter von Fr. Siméon zog mit diesen zu ihren Eltern zurück. Fr. Siméon und seine Geschwister aus der ersten Ehe des Vaters blieben ganz auf sich gestellt. Seine Schwester verließ die Schule und ermöglichte ihren Brüdern – unterstützt durch die Pfarrei – die Schulbildung in einem Internat. Als sie später heiratete, mussten Fr. Siméon und sein Bruder allein für sich sorgen.

Unter Fr. Siméons Verwandten gab es viele Diskussionen wegen seines Wunsches, Priester zu werden. Die Familie war ohnehin nicht groß, und auf Frau und Kinder zu verzichten, war für sie schwer vorstellbar. Doch am Ende willigten sie ein. Fr. Siméon absolvierte das Kleine Seminar und bat dann den Bischof um die Aufnahme in das Priesterseminar. Er wurde angenommen, studierte Philosophie und Theologie und empfing im August 2013 die Priesterweihe. Sein Bischof ernannte ihn zum Pfarrvikar an der Kathedrale und entsandte ihn später in zwei Pfarreien. In diesen sieben Jahren sammelte Fr. Siméon, dessen Herz besonders für Waisenkinder schlägt, wertvolle Erfahrungen.

Als der Bischof ihn fragte, ob er zum Bibelstudium nach Rom gehen wollte, um ihn als Ausbilder im Priesterseminar einsetzen zu können, war Fr. Siméon überglücklich. Im vertieften Verständnis der Schrift erkennt er eine unschätzbare Hilfe für die Neu-Evangelisierung. Wie lebensverändernd Gottes Wort ist, sobald es in ein aufnahmebereites Herz fällt, weiß Fr. Siméon aus persönlicher Erfahrung. Sein ganzes Leben war ihm wie ein einziger Sturm erschienen, bis ein Schriftwort ihn mitten ins Herz traf und ihm Ruhe schenkte: „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ (Mk 6,50) – Diese ermutigenden Worte Jesu beim Sturm auf dem See wählte er als seinen Weihespruch.

Häufig pilgerte Fr. Siméon in der Heimat nach Kibeho, dem einzigen kirchlich anerkannten Marienerscheinungsort in Afrika, um zur „Nyina wa jambo“ (Mutter des Wortes) zu beten, die unermüdlich zu Umkehr, Buße und Versöhnung aufrief. Er setzt sich – wie alle Priester im Land – für Vergebung, Einheit und Versöhnung ein. “Ich heile Dich und Du heilst mich” lautet ihr Leitspruch. Das entsetzliche, durch den Genozid verursachte Leid hat klaffende Wunden in den Seelen der Menschen hinterlassen. Ihnen wollen sie beistehen, einander zu verzeihen und mit Gottes Hilfe sich gegenseitig beim Heilen zu helfen.

Von Herzen bitten wir Sie:

Die Ausbildung an der Universität Santa Croce ist vielschichtig: Neben der intellektuellen Ausbildung im Hörsaal legen geistliche Begleitung und das Zusammenleben mit Kommilitonen, Professoren und Ausbildern aus aller Welt ein tragfähiges persönliches und spirituelles Fundament.

Dieses Leben unter einem Dach macht die Ausbildung so besonders. Es ermöglicht den Studenten, viele Lebenszeugnisse erfahrener Priester kennenzulernen. Sie können immer tiefer erkennen, was es heißt, Priester zu sein. Denn um ein guter Hirte werden und bleiben zu können, muss ein Priester sich seiner Identität als Priester ganz klar sein.

Vielen Dank für Ihre großzügige Unterstützung von Studenten wie Fr. Siméon